Freitag, 28. Januar 2011

Kaiserliche Nachträge

Kaiserthron im Aachener Dom
hier gefunden

Urbs Aquensis, urbs regalis,
regni sedes principalis,
prima regum curia.
Regi regum pange laudes,
quae de magni regis gaudes
Caroli praesentia.
Iste coetus psallat laetus,
psallat chorus hic sonorus,
vocali concordia.
At dum manus operatur,
bonum quod cor meditatur,
dulcis est psalmodia.
Hac in die, die festa,
magni regis magna gesta,
recolat Ecclesia,
reges terrae et omnes populi,
omnes simul plaudant et singuli,
celebri laetitia.
Hic est magnus imperator,
boni fructus bonus sator,
et prudens agricola,
infideles hic convertit,
fana, deos hic evertit
et confringit idola.
Hic superbos domat reges,
hic regnare sacras leges
facit cum justitia.
Quam tuetur eo fine
ut et justus sed nec sine
sit misericordia.
Stella maris, o Maria,
mundi salus, vitae via,
alma nostra Domina.
Vacillantum rege gressus
et ad regem des accessus
in perenni gloria.
Christe splendor Dei patris
incorruptae fili matris
gentem tuam adjuva.
Per hunc sanctum, cuius festa
celebramus, nobis praesta
sempiterna gaudia.

Aachen, Kaiserstadt, du hehre,
alter Städte Kron' und Ehre,
Königshof voll Glanz und Ruhm!
Singt dem Himmelskönig Lieder,
Festesfreude füllet wieder
Karls des Großen Heiligtum!
Feierklänge, Festgesänge
aus der frohbewegten Menge
einet volle Harmonie.
Hand und Herz zu Gott erhoben,
ihn zu preisen, ihn zu loben,
tönet süße Melodie.
Und des Königs Ruhmestaten,
seines Lebens reichste Saaten
rühmet heute Festgesang.
Fürsten ihr und Völker alle,
lobet ihn mit Jubelschalle,
jauchzet froh im Wettgesang.
Wohl zog nie ein Landsmann weiser
gute Frucht wie dieser Kaiser
aus dem Acher wüst und wild,
da er Heidenvolk bekehrte,
Heidentempel rings zerstörte
und zerbrach der Götzen Bild.
Stolze Fürstenwillkür zwingend
und für heilge Lehen ringend
hat er Christus Sieg verschafft.
Allzeit strengen Rechtes Pfleger
und Erbarmens milder Heger
übt er seines Amtes Kraft.
O Maria, Stern der Meere,
Heil der Welt, die Wege lehre
sichern Schrittes uns zu gehn.
Zu dem Himmel hilf uns schreiten,
bis im Licht der Ewigkeiten
wir vor unserm König stehn.
Christus, Gottes Sohn, geboren
von der Jungfrau auserkoren,
sei zu helfen uns bereit.
Höre deines Heiligen Flehen,
dessen Festtag wir begehen,
schenk uns ewge Seligkeit.

Es ist zu gestehen, daß der obige Thron, auch von mir einmal berührt wurde, aber mit allen Zeichen der gebotenen Verehrung. Kaiser Karl der Große starb am 28. Januar 814, jemand sollte daran erinnern; und wir hoffen, daß auch diesmal in Aachen und Frankfurt das Karlsamt zelebriert wurde, aus der die obige Sequenz stammt. Mitunter braucht es nur einen Menschen, um den zwangsläufig erscheinenden Abweg von Unheil und Zerfall in immer tiefere Barbarei hinein zu verlassen und etwas wieder zu Ehren zu bringen, was fast vergessen schien. Kaiser Karl war ein solcher Mann.

2 Kommentare:

naturgesetz hat gesagt…

Very interesting. I hadn't been aware of that. And you are right about the occasional need for a virtuous man, a man of fortitude, to lead a nation away from evil. Of course there are also times when a strong man leads a nation astray.

MartininBroda hat gesagt…

Indeed, but I think Charlemagne is really an outstanding figure, because Europe was in severe danger of falling permanently into barbarism. And even if some was lost again under his successors, the foundation remained intact.