Sonntag, 29. November 2015

Sonntag & (nachgetragen)



Es ist noch eine leicht mißglückte glasierte Ente nachzutragen. Aber wie Menschen halt so sind, ihre Heldentaten lassen sie gern aufgehen wie Hefeteig,  das weniger Vorteilhafte vergessen sie dann lieber. Obwohl, ganz so schlimm war es nicht.

Beginnen wir mit den Kartoffeln. Neuerdings möchte Frau W. immer diese kürzlich hier eingeführten gebackenen Rosmarin-Kartoffeln. Kurios, aber sei es so. Das war folglich der Einstieg, dem irgendein Hauptstück zu folgen hatte. Widerstrebend endete die Suche bei einer – Ente. Es mußten sowieso noch Boskoop-Äpfel weg (Füllung) und sehr viel leicht betrocknete Zitronen.


Mein Mißtrauen gegen die Äpfel bestätigte sich, aber die überlagerten Zitronen hatten ein wirklich wunderbares Aroma von reifer Säure (oder so). Also eine Glasur. Daß Honig schnell schwarz wird, weiß ich. Also zögerte ich die Auftragung auf das Viech länger hinaus. Nicht lange genug.

Denn am Ende stand die Alternative: Entweder eine krosse, aber vermutlich dunkelschwarze Ente, oder eine nicht gar so krosse, aber immer noch eßbare. Das Entenfleisch war annehmbar, nur war die Haut eben eigentlich gar nicht kroß. In die Sauce waren sogar ein paar Zitronenaromen gelangt. Das ging auch durch.


Nur der Rosenkohl schmeckte wieder nach Pappmaché. Das ist jedes Mal ein Roulette-Spiel, was man da aus den Kaufgeschäften bei diesem Gemüse mit nach Hause schleppt.

Gedacht war übrigens, daß sich um die große rote Kerze viele kleine Sterne versammeln, irgendwo wird es sie auch noch geben (wir haben ungefähr Weihnachtskram für 4 Großfamilien, und dann bleibt noch was übrig), aber ich höre noch den Protest vom letzten Jahr, nein, die dürften nicht auf den Boden,  die wolle sie in ihrer Nähe haben. Und da werden sie wohl auch irgendwie sein, irgendwo, nur leider unauffindbar. Ich bin dabei vielleicht nicht allein mit dem Gedanken an die Eichhörnchen und ihre vergrabenen und verlorenen Schätze...

Inzwischen sind viele Beutel mit Bastelzeugs sortiert, Dosen, Tüten und Schachteln mit zum Teil urältesten Familienphotos auch in eine gewisse Ordnung gebracht (wo das alles schon mal angeschleppt werden mußte). Nur die Sterne, die fehlen noch. Aber es war ja erst der 1. Advent.

nachgetragen am 2. Dezember

And a barbarian “translation”

There might be a Sunday dinner report being missed, most likely by no one. Anyway. About an almost failed glazed duck (is this the right term?). But it's in the human nature to inflate exploits like yeast dough and to lose sight of the rest. Although, it wasn't quite that bad.

Let's start with the potatoes. Lately Mrs. W. always had a craving for these recently here introduced baked rosemary potatoes. Strange, but be it so. This was therefore a beginning, which had to be followed by some main pieces. Reluctantly the search ended with – a duck. There were old Boskoop apples looking for a final purpose (like a filling) and some (only on the surface) dried lemons.

My distrust of the apples was confirmed, but the fully mature lemons had a really wonderful aroma of ripe acidity (or so). So a glaze. Honey gets quickly black while suffering from some heat, I know this. So I hesitated to apply it (honey + lemon juice) to the beast. Not long enough.

Because, in the end the alternative was: either a crispy, but probably dark black duck, or a not so crispy, but still edible one. The duck was acceptable, only the skin was just not really crispy. In the sauce even some lemon flavour was recognizable. So it got through the test halfway.

Only the Brussels sprouts tasted again like papier mâché. This is every time a roulette game, what you'll bring to your home from the shops, especially with this kind of vegetable.

Originally there should be a large red candle surrounded by many small stars (we have Christmas stuff for about 4 large families, and then there might be some leftovers) visible. I can still hear the protest from last year. No, not to the attic. I want to know it's nearby. This might be still true, but in a rather invisible way and unfortunately nowhere to be found. I am going perhaps not only with the thought of the squirrel and its buried treasures and lost ...

Meanwhile many bags are sorted with craft stuff; cans, bags and boxes with partly very old family photos in a certain order (since obviously this things needed some movement). Only the stars are still missing. But it was just the 1st of Advent.

8 Kommentare:

DirkNB hat gesagt…

So, jetgzt muss ich hier auch erstmal kommentieren. Ich schiebe das auch schon ein paar Tage vor mir her, aber bevor das Essen von diesem Sonntag kommt, sollte doch das vom vorherigen noch "verdaut" werden. ;-)
Rosmarin-Kartoffeln sind doch auch was feines. Da kann ich Frau W. schon gut verstehen, man macht sich nur selten den Aufwand. Wobei das Zubereiten ja eher einfach ist, nur hinterher das Ofenschrubben ...
Diese Tage aß ich auch eine Ente (bzw. beteiligte mich an ihrer Verspeisung), die unter anderen auch mit einer geschälten Orange gefüllt war. Sozusagen fast als Dessert machte ich mich dann über die gegarte Zitrusfrucht her und kam arg ins Husten. Nicht nur, dass sie doch noch erstaunlich heiß war, hatte sie doch auch gefühlt einen Großteil des Pfeffers in sich aufgesogen, der eigentlich zur inneren Würzung der Ente eingestreut war. Das kam sehr überraschend, wenn auch beim genaueren Nachschmecken (nachdem der Hustenanfall gemildert war), die Pfefferorange durchaus ein kulinarischer Genuss war, wenn auch ungewohnt.
Rosenkohl bekommt einen feineren Geschmack, wenn man ihn mit etwas brauner Butter bzw. mit in ihr geöstetem Paniermehl überdeckt. Dann schmeckt es wenigstens nach brauner Butter und nicht nur nach Pappe. ;-)

MartininBroda hat gesagt…

Ihr Götter! Daß diese Art von Geschreibsel zu einer Seelen-Last von mehreren Tagen führen könnte, das war so nicht intendiert. Das zu den Rosmarin-Kartoffeln. Ja, wenn man das Saubermachen vergißt, meldet sich spätestens beim nächsten Auflauf zuverlässig der Rauchmelder. Auch schön. (Habt ihr übrigens bei eurer letzten Sendung gespielt: 'Wir sind jetzt mal so richtig untergründig böse aufeinander'? Mitunter unterhaltsam.)

Die Geschichte mit der Ente ist schon hübsch. ich hab da selbst neben Äpfeln auch schon alles mögliche hineingestopft. Aber die Konzentration der Füllung hin auf etwas anderes habe ich bei Ente nur einmal erlebt – da landete das komplette Salz in der Sauce. Also war die Ente selbst eher fad und die Sauce quasi ungenießbar. Doch das lief dann ab wie bei dem berühmten unbekannten Senior, der seinen galle-bitteren (und hoch-giftigen) Zucchini-Auflauf trotz dessen aufgegessen hat, wahrscheinlich nur um seine seit Jahrzehnten Angekettete vulgo Angetraute zu ärgern.

Giftig war es allerdings nicht, nur halt sehr salzig.

Ich tu ja nun auf schon alles braune Butter, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, etwas Blumenkohl, Spargel, Bohnen... Das reihen wir dann also künftig ein; „ein paar Tage... (?), man darf auch mal einfach keine Lust haben. Wir danken nichtsdestotrotz.

DirkNB hat gesagt…

Salz kann auch giftige Wirkungen haben, Bluthochdruckpatienten oder mehr deren Ärzte können Lieder davon singen. ;-)
Das mit dem Salz in der Soße erlebte ich in der letzten Zeit häufiger bei Braten aus Kassler, wobei deren Form fast zweitrangig dabei ist. Da scheint durch die wenig lange Marinierzeit das Salz auch eher nur auf der Oberfläche zu sein, da entsprechend angesetzte Soßen "das pure Salz" sind, das Kassler selber aber eher fade.
Da muss ich wohl zugeben, dass das "Böse aufeinander sein" im konkreten Fall eher gespielt war. Bzw. sich einfach ergab, nur der Ironieunterton ging wohl etwas unter.
Sollte mein comoderierender Martin am kommenden Sonntag auch wieder dabei sein (steht wohl noch nicht so ganz fest), wird es auch wieder um Enten gehen, dieser Tage vertilgten wir zusammen mit anderen schon wieder die eine oder andere. Zart, saftig, lecker.

MartininBroda hat gesagt…

Schade, daß ich hierauf nicht reagiert hatte. Nein, Kassler verwende ich schon länger nicht mehr, aus ähnlichen Erfahrungen. Ich muß mir noch die letzte Sendung als Konserve anhören. Aber ich erinnere mich, daß das Aufeinander-böse-Sein doch ein wenig laienspielscharmäßig herüberkam, durchaus unterhaltsam.

DirkNB hat gesagt…

Naja, irgendwie muss man doch dem Hörer auch klar machen, dass es nicht ernst gemeint ist. Und so kam die Laienspielattitüde. ;-) Wenn auch eher unbewusst.

MartininBroda hat gesagt…

Na ja, und wie wir wissen, können Medienvernutzer sehr begriffsstutzig sein, da muß man schon mal mit dem Holzhammer winken :)

DirkNB hat gesagt…

Da bevorzuge ich den Gummihammer. Der verursacht nicht zu viele Schäden bei etwa gleicher Wirkung. ;-)

MartininBroda hat gesagt…

Es sollten ja auch nur die Instrumente gezeigt werden :)