Montag, 23. November 2009

Über Aloysius &


Castle Howard

Einer der bekanntesten Teddybären der gehobenen Literatur hört auf den schönen Namen Aloysius. Ich gestehe, es ist der einzige bekannte Teddybär der gehobenen Literatur, den ich namentlich kenne, aber daß Dinge einzigartig sind, ist eher selten, also wird es mehr geben, von denen ich nur nichts weiß, vielleicht.

Ich hatte heute eine Unterhaltung über Teddybären. Und jedesmal kommt mir dabei Aloysius, Sebastians Aloysius in den Sinn. Ich will hier heute nicht ausbreiten, warum mich „Brideshead revisited“, erst die Serie, später das Buch derart beeindruckt haben. Das ist schon deshalb müßig, weil ich dies gerade wieder auf einem Computer schreibe, der auf seine älteren Tage die Neigung entwickelt hat, ständig abzustürzen.

Ein Engländer zumal mag es fraglich oder erstaunlich finden, was gerade an seiner Aristokratie denn derart poetisch sein solle, daß es das Herz und die Erinnerung zu so weitausholenden Flügelschlägen veranlaßt, aber im Untergang zeigt manches erstaunliche Farben. Denn vom Untergang der britischen Aristokratie handelt jenes Buch, und von dem Vergessen-Werden der Natur der Dinge und vom Trost der Religion und vom Abenteuer der Freundschaft, davon auch.

Ich gebe zu, nach allem, was gestern gesagt wurde, was zwar wahr, aber doch auch recht beschwerend zu lesen war, suchte ich nach etwas „Erfreulichem“ und fand es hier. Aus dem Fernsehfilm habe ich früher schon einmal ein paar Beispiele gebracht, also wollen wir diesmal mit einem Zitat aus dem Buch enden. Zur Situation: Durch das offene Zimmerfenster von Charles Ryder, der in Oxford studiert, blickt Lord Sebastian Flyte und, beschreiben wir es so, er verliert dabei etwas die Kontrolle über sich, der Beginn einer ganz erstaunlichen Beziehung.

„‚Der Herr von gestern nacht, Sir, hat einen Brief für Sie hinterlassen.’
Der Brief war mit schwarzer Kreide auf einen ganzen Bogen meines kostbaren Whatman-HP-Zeichenpapiers geschrieben: ‚Ich bin ganz zerknirscht. Aloysius weigert sich, mit mir zu reden, bis er sieht, daß mir verziehen worden ist; kommen Sie also heute zum Lunch zu mir, bitte. Sebastian Flyte.’“


Teddybär, in Deutschland geboren etwas 1954

2 Kommentare:

naturgesetz hat gesagt…

The book is all you say. Like you, I first came to know it in the TV series with Anthony Andrews, Jeremy Irons, Castle Howard, et al.; and I think you describe it well. Sunsets are beautiful, but metaphorical sunsets are also poignant.

You have done well to choose a charming quote from early in the book when the sunlight smiled on all.

MartininBroda hat gesagt…

I'm glad we both like it and obviously for same reasons.

I haven't forgotten my promise to make translations. I will send you an e-mail then.