Mittwoch, 3. November 2010
Georg Trakl
Am Hügel
Still vergeht am Saum des Waldes
Ein dunkles Wild
Am Hügel endet leise der Abendwind,
Balde verstummt die Klage der Amsel
Und die Flöten des Herbstes
Schweigen im Rohr.
Mit silbernen Dornen
Schlägt uns der Frost,
Sterbende wir über Gräber geneigt.
Oben löst sich blaues Gewölk;
Aus schwarzem Verfall
Treten Gottes strahlende Engel.
At the Hill
Silently fades on the fringe of the forest
a darkening deer,
comes to rest at the hill the wind of the evening,
soon subsides the plaint of the blackbird
and the flutes of the autumn
quiet down in the reeds.
With silver thorns
hits us the Frost,
us, the dying, bent over graveyards.
High up dissolves the blue of the clouds:
Out of their somber decay
stride the shining Seraphs of God.
Georg Trakl starb am 3. November 1914, und ich hoffe, mir wird morgen noch etwas zu ihm in den Sinn kommen, das mitteilenswert wäre, für heute dieses Gedicht mit der Übersetzung von Prof. Aue.
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