Montag, 21. Februar 2011

Sentimentalitäten


Ich habe vor längerer Zeit einmal das Bild einer älteren Dame skizziert, die mich in meiner Jugend tief geprägt hat. Jemand, der sie kannte, fand dies, sprach mich darauf an, und jetzt bin ich dabei zusammenzusammeln, was mir von Maria Wandelt an Materiellem geblieben ist. Es ist weniger als erwartet, aber doch einiges, etwa 2 Bilder, von denen das obige einen Ausschnitt darstellt.

Warum ich manches zwar aufgehoben, aber doch lange nicht wirklich in die Hand genommen habe, der Grund dafür mag eine dunkle Ahnung gewesen sein, daß dieses Erinnerungsgeschäft schwierig ist. Namen tauchen aus dem Vergessen auf, mit denen sich nicht die Ahnung einer Erinnerung verbindet, dann gibt es Sätze, bei denen ein längst verblichenes unangenehmes Gefühl schmerzhaft präsent wird, nach 21 Jahren! Mein Gott. Es ist seltsam, wie diese mehr als 20 Jahre zurückliegenden Geschehnisse wieder eine gespensterhafte Wirklichkeit gewinnen, hochfliegende Erwartungen, die später versandeten, erfreuliche Begegnungen, die sich verloren haben, anderes.

Dennoch bleibt ja wahr, was ich damals schrieb, darüber in eine ganze Welt von Bildung, von komplexesten Gedanken, von Ermutigung, von Vertrautheit mit alten Dingen eingeführt worden und dabei Integrität, vergeistigter Anmut und vor allem ruhiger Würde begegnet zu sein. Das innere Bild gewinnt nur auch seinen Kontext zurück, wird schärfer, auch gnadenloser mitunter. Es wird sicher einen neuen Beitrag über sie geben, sicher nicht morgen, aber wie ich jetzt weiß, wurde sie 1995 an einem 28. Juni bestattet, vielleicht dann.

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