Montag, 18. Oktober 2010

Modrige Zeiten


Ein merkwürdiges Jahr, ein gräßlicher Winter, ein spätes Frühjahr, ein paar Wochen großer sommerlicher Hitze, dann Regen, lange; nun ein früher Herbst, mit mehreren Nächten von leichtem Frost, Mitte Oktober (!), ich muß nicht betonen, wie wenig ich dieses Jahr mochte, die Apfelbäume trugen kaum, die Rosen, nun ja, und auch sonst, aber ersparen wir uns das.


Gerade habe ich die 5 Amaryllis-Töpfe für die Winterruhe ins Haus geholt. Als ich heute ein wenig umherwanderte, um etwas Zeug für den Zweck zusammenzusammeln, Gräber aufzuhübschen, roch es aus allen Winkeln schon genau so, modrig eben. Das Bild zeigt einen Teil der Ausbeute. Und sollte mir heute abend noch etwas Mitteilenswertes einfallen, werde ich es nicht vorenthalten.

1 Kommentar:

Walter A. Aue hat gesagt…

Stefan George:

Komm in den totgesagten Park

Komm in den totgesagten park und schau:
Der schimmer ferner lächelnder gestade,
Der reinen wolken unverhofftes blau
Erhellt die weiher und die bunten pfade.
Dort nimm das tiefe gelb, das weiche grau
Von birken und von buchs, der wind ist lau,
Die späten rosen welkten noch nicht ganz,
Erlese küsse sie und flicht den kranz.
Vergiss auch diese letzten astern nicht,
Den purpur um die ranken wilder reben
Und auch was übrig blieb von grünem leben
Verwinde leicht im herbstlichen gesicht.

Come to the park they said was dead. Pursue:
the shimmer of remote and shining harbors,
of purest clouds' quite unexpected blue
illuminating ponds and colored arbours.
Take here the yellow deep, the subtle grey
of birch and box wood. Mild are winds today
and latest roses still your eye will find.
Select them, kiss them, and a garland wind:
Do not forget late asters, and embrace
the crimson round the tendrils of wild vine,
and what remains of verdant life, align
and twine to features of your autumn's face.