Dienstag, 19. Oktober 2010
Aus einem verwüsteten Land
Man kennt dies aus Fantasy-Romanen – eine böse Macht ist über ein Land hinweggefegt, und nun ragen nur noch wenige Ruinen als Zeugen des Vormaligen in die Zeit. So ist es mit dem nördlichen Ostpreußen, einem Stück Deutschlands, das nun Rußland besitzt.
Nur angedeutet hatte ich vor einigen Wochen, daß es Herr Roloff war, der sich auf die Spuren des Geburtsorts seiner Mutter, nämlich Königsbergs begeben hatte. Und entsetzt zurückkehrte. Es ist eines, zu lesen, daß ein Land völlig verwüstet sei, so daß 1000 Jahre Zivilisation nahezu ausgelöscht sind, und ein anderes, dies zu erleben. Er sagte mir, daß die Bilder das nicht entfernt wiedergeben würden.
Und dabei wählt man schon instinktiv diejenigen, die noch einen freundlichen Aspekt vermitteln, hier etwa das restaurierte Königstor oder die Orgel im Dom, aber das sind wirklich seltene Ausnahmen, alles andere ist Verzweiflung und Verwüstung, wie er mir nachvollziehbar berichtete. Was soll man dazu bemerken? An der Stelle des Schlosses befindet sich die nie vollendete Bauruine des „Hauses der Räte“, wie sinnreich. Möglicherweise wird er sich noch zu einem kleinen Reisebericht aufraffen, wir werden sehen. Und wir gehen gerade darin fehl, in all diesem noch etwas Hoffnungsvolles aufzufinden.
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1 Kommentar:
The gate is attractive in its own right, but there is something a little odd about a gate through which one cannot pass and which is not part of a larger fortification. In other words, it looks a bit out of place. But if it were possible to go through it, even more if it were not possible to go right around it, it would look less unreal.
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