Montag, 28. Februar 2011
Mecklenburgische Altertümer
Ich weiß, der Satz klingt ein wenig nach Nonsens, aber dieses Land Mecklenburg wirkt in gewisser Hinsicht etwas vegetabil. Dabei ist es gar nicht geschichtslos, es ist sogar ein sehr altes Land, es sind die verheerendsten Stürme darüber hinweg gezogen, aber das ist es auch, es blieb immer von eher passiver Natur. Von hier aus ist nie wirklich etwas ausgegangen, das die Welt in Atem gehalten hätte. Einzelne bemerkenswerte Menschen hat es durchaus hervorgebracht, Johann Heinrich Voß etwa oder die vielgeliebte Königin Luise. Die regierenden Herzöge waren, wenn es gut ging, tüchtig, aber das hing auch an ihrem durch die ständische Verfassung beengten Spielraum. Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg (Schwerin), geboren am 28. Februar 1823, war zweifelsohne ein tüchtiger und bemühter Mann, nur weiß ich meinen Worten von vor 2 Jahren gerade nicht viel hinzuzufügen. Seine Mutter, Alexandrine von Preußen, die eine Tochter der erwähnten Königin Luise war, muß hingegen eine eindrucksvolle Person gewesen sein, wie ich früher schon einmal anmerkte. Für ein passendes Bild eines Hünengrabs mußte ich übrigens auf die Insel Rügen ausweichen, aber Vergleichbares existiert im Mecklenburgischen auch.
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Mecklenburg
Sonntag, 27. Februar 2011
Sonntag &
roughly translated
Ich habe es diesmal ein wenig mit den Bildern übertrieben. Aber das ist nur dem Umstand geschuldet, daß ich heute ausgesprochen zufrieden war. Auf meiner Seite des Tisches ging es diesmal um Paprika. Die eine der beiden landete in einem Schnitzel – Paprika – Gratin (auf dem 2. Bild in Rohform, zusammen mit Sahne, Thymian, Basilikum und Zwiebeln), die andere in einem Salat.
Das Gratin war ein wenig zu lange im Ofen, meinem üblich dürftigen Zeitgefühl geschuldet, man sieht es ihm an, aber es hat den Geschmack nicht beeinträchtig. Der Salat bestand neben der Paprika aus Tomaten, Gewürzgurken, Zwiebeln, Oliven und eingelegter Paprika, dazu etwas Wasser von der eingelegter Paprika bzw. den Gurken, Olivenöl, Salz und Pfeffer natürlich. Empfehlenswert.
Warum 2 Gerichte. Meine Frau Mutter mag u.a. keine Paprika. Dafür, und ich werde wieder heftig für diese Bemerkung gerügt werden, liebt sie ihre etwa 6 -7 Gerichte, mit denen sie ihre Familie über Jahrzehnte beglückt hatte. Diesmal hatte sie sehr großen Appetit auf Gulasch. Nicht daß ihr Gulasch nicht gut geworden wäre. War es. Außerdem konnte sie so einmal wieder selber kochen. Aber, und daß ist der einzige Grund, warum ich diese Bemerkung machte, manche Gerichte bekomme ich für die nächsten Jahrzehnte nur noch in Ausnahmefällen herunter. Und so einen Tag hatten wir heute nicht.
This time I overstated a bit with the pictures. But it’s only due to the fact that I was pretty satisfied today. On my side of the table the theme was peppers. One of the two ended up in a steak - pepper - Gratin (on the 2nd image in raw form, with cream, thyme, basil and onions), the other in a salad. The gratin was a bit too long in the oven (my usual poor time management) as you can see, but it did not impair the taste. The salad was made next to the pepper from tomatoes, gherkins, onions, olives and pickled peppers, with a little water from the pickled pepper and gherkins, olive oil, salt and pepper of course. Enjoyable.
Why 2 dishes? Well, like some other things my mother doesn’t like peppers. But, and I will be fiercely criticized for this remark again, she loves her preferred about 6 to 7 dishes, with which she had delighted her family for decades. This time she had very big appetite for goulash. Well it was a good goulash, really. Plus once again she had an opportunity to cook. But, and that's the only reason why I made that remark, for the next few decades some dishes I only can eat sometimes. And today was not such a day.
Samstag, 26. Februar 2011
Manfred von Sizilien
Und einer ihrer sprach: Der du hier nahest •
Wer du auch seiest – forsche durch genaue
Erinnrung ob du diesseits je mich sahest!
Ich zu ihm tretend dass ich fest ihn schaue
Sah: er war blond und schön • von edlem schnitte ..
Nur spellte ihm ein hieb die eine braue.
Als zaghaft ich verneint dass unsre tritte
Sich je begegnet • fuhr er fort zu reden
Nach einer wunde weisend auf der mitte
Der brust und lächelnd: Sieh! kennst du Manfreden
Das enkelkind der kaiserin Konstanze?
Ich bitte dich kehrst du aus diesem eden:
Such meine schöne tochter die dem glanze
Siziliens und Aragons gab leben
Und sag wenn einer andres sagt dies ganze:
Nachdem ich durch den körper fühlte beben
Zwiefachen todesstreich • hab ich mit bangen
Mich dem der gerne uns verzeiht ergeben.
Furchtbare sünden habe ich begangen
Doch sind der unbegrenzten Güte arme
So gross dass sie was zu ihr flieht erlangen.
Cosenza's hirte den mit seinem schwarme
Der papst mir nachgesandt – hätt er dies eine
Aus Gott gelesen wie er sich erbarme •
So lägen ferner noch mir die gebeine
Bei Benevent am übergang der brücke
Und unter der bewachung wuchtiger steine.
Jezt treibt sie regenschutt und windes tücke
Zum Reich hinaus – zum fluss wohin er wollte
Dass mit verlöschten lichtern man sie rücke.
Doch gilt ihr bannstrahl nicht so viel dass grollte
Und nimmer wiederkäme ewige Liebe
Sofern ein keim von hoffnung grünen sollte.
Dante Alighieri „Göttliche Komödie“, Fegefeuer; III. Gesang, 103–135
in der Übertragung von Stefan George
hier gefunden
in der Übertragung von Stefan George
hier gefunden
Diese mittelalterlichen Päpste mit ihrer ungeistlichen Machtgier sind wirklich unangenehme Erscheinungen. Daher konnte dem Papsttum nichts Besseres geschehen, als daß man ihm die Anmaßung weltlicher Herrschaft aus den Händen schlug, offensichtlich setzte das etwas in Gange, seitdem jedenfalls kann man wieder mit einiger Erleichterung auf all das schauen.
König Manfred, der geliebte, reich begabte und nachträglich legitimierte Sohn Kaiser Friedrich II., fiel am 26. Februar 1266. Die Päpste, die mit den Staufern die Wahrscheinlichkeit eines starken Reiches ausschalten wollten, durften triumphieren. Und darum schmoren hoffentlich am heißesten Platz der Hölle Innozenz IV. , wie auch Jacques Pantaléon, zu schweigen von Guido le Gros.
Dante hat in seiner „Göttlichen Komödie“ für ihn eine Art Ehrenrettung versucht, und es freute mich zu sehen, daß George in seiner Übertragung genau an der richtigen Stelle abbrach. Manfred hatte keine Chance, das Reich seines Vaters zu behaupten, aber in seinem sizilianischen Reich erblühte noch einmal kurz die Kultur der Staufer. Nach langen Mühen fand „Papst“ Urban IV. in Karl von Anjou endlich einen willigen Henker, der nach der für ihn erfolgreichen Schlacht von Benevent die Angehörigen des gefallenen König Manfred für Jahrzehnte förmlich im Gefängnis verrotten ließ und das Königreich in seine Gewalt bekam. Am fernen Horizont mag man sich zwar am Gedanken der „Sizilianischen Vesper“ erfreuen, aber, nun ja.
Wie es scheint, bin ich im Moment wieder einmal in historischer Verfassung. Es folgen 2 poetische Versuche zum Thema.
Hermann von Lingg
König Manfred
Um König Manfred weinen
Sizilien und Tarent;
Es ragt ein Mal aus Steinen
An der Brücke von Benevent.
Ein Held, wie größer keinen
Der Ruhm Italiens kennt,
Ruht unter dem Mal von Steinen
An der Brücke von Benevent.
So lange die Sterne scheinen
Und die Sonne am Firmament,
Schreit Rache das Mal aus Steinen
An der Brücke von Benevent!
Felix Dahn
König Manfreds Grab
Den toten Manfred plünderten Burgunden,
Zerfleischend ihn mit zwanzig Lanzenwunden,
Gern gab dem Ketzer jeder einen Stich:
Und Karl von Anjou trat, der bleifarbbleiche,
Mit ehrnem Fuß fest auf die Brust der Leiche
Und sprach: »Aas bist du – Herr bin ich.«
Auf ödem Heidemoor verscharrten Knechte
Abseit vom Weg ihn unter Dorngeflechte. –
Ein Krüppel, dem er wohlgetan einmal,
Wollt' ihm ein Holzkreuz auf die Grube setzen:
Jedoch mit Hunden ließ hinweg ihn hetzen
Johann, Cosenzas Kardinal.
Ein Dornbusch nur war Merkmal jener Stätte. –
Doch nach sechs Jahren träumt' im Purpurbette
Dem Anjou, – um sich schlug er mit der Hand! –
Den toten Manfred hör' er drohend sprechen:
»Dein Reich wird spurlos in Italien brechen:
Ich ruhe bald in freiem Land.«
Empor fuhr der Tyrann: »Dies Omen wend' ich!
Des Ketzers ausgegrab'ne Knochen send' ich
Nach Frankreich, dort zu senken sie ins Meer!« –
Und auf das Schlachtfeld sandt' er seine Boten,
Viel hundert Häscher nach dem Einen Toten: –
Sie kamen heim, die Hände leer.
»Herr« – sprachen sie – »mag uns dein Zorn verschlingen –
Wir können diesen König nicht dir bringen:
Ein Dornbusch – wie du weißt – stand an dem Ort:
Der muß gewesen sein von wilden Rosen:
Denn unabsehbar jetzt im Lenzwind kosen
Viel tausend, tausend Rosen dort.
›Den Wald der Rosen‹ nennt den Ort die Menge;
Unscheidbar wogt das duft'ge Strauchgedränge:
Unmöglich ward, daß man das Grab erkennt!« – –
Lang' ist des Anjous blutig Reich zerfallen:
Um Manfred singt ein Heer von Nachtigallen
Im Rosenwald von Benevent.
Mittwoch, 23. Februar 2011
John Keats
John Keats, Portrait von William Hilton
hier gefunden
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ODE ON A GRECIAN URN.
Thou still unravish'd bride of quietness!
Thou foster-child of Silence and slow Time,
Sylvan historian, who canst thus express
A flowery tale more sweetly than our rhyme:
What leaf-fringed legend haunts about thy shape
Of deities or mortals, or of both,
In Tempe or the dales of Arcady?
What men or gods are these? what maidens loath?
What mad pursuit? What struggle to escape?
What pipes and timbrels? What wild ecstasy?
Heard melodies are sweet, but those unheard
Are sweeter; therefore, ye soft pipes, play on;
Not to the sensual ear, but, more endear'd,
Pipe to the spirit ditties of no tone:
Fair youth, beneath the trees, thou canst not leave
Thy song, nor ever can those trees be bare;
Bold Lover, never, never canst thou kiss,
Though winning near the goal—yet, do not grieve;
She cannot fade, though thou hast not thy bliss,
Forever wilt thou love, and she be fair!
Ah, happy, happy boughs! that cannot shed
Your leaves, nor ever bid the Spring adieu;
And, happy melodist, unwearied,
Forever piping songs forever new;
More happy love! more happy, happy love!
Forever warm and still to be enjoy’d,
Forever panting and forever young;
All breathing human passion far above,
That leaves a heart high sorrowful and cloy’d,
A burning forehead and a parching tongue.
Who are these coming to the sacrifice?
To what green altar, O mysterious priest,
Lead’st thou that heifer lowing at the skies,
And all her silken flanks with garlands drest?
What little town by river or sea-shore,
Or mountain-built with peaceful citadel,
Is emptied of its folk, this pious morn?
And, little town, thy streets for evermore
Will silent be; and not a soul to tell
Why thou art desolate, can e’er return.
O Attic shape! Fair attitude! with brede
Of marble men and maidens overwrought,
With forest branches and the trodden weed;
Thou, silent form! dost tease us out of thought
As doth eternity: Cold Pastoral!
When old age shall this generation waste,
Thou shalt remain, in midst of other woe
Than ours, a friend to man, to whom thou say’st,
"Beauty is truth, truth beauty,"—that is all
Ye know on earth, and all ye need to know.
Ode auf eine griechische Urne
Liebkeusche Braut der steten Stille du,
Du Pflegekind von Tag und Tag und Schweigen!
Welch blumiges Waldgeschichtchen schilderst du –
Und sagst es süßer als ein Reimereigen?
Welch blattumrankte Mär umstreicht dein Rund
Von Göttern oder Menschen oder beiden
In Tempe oder in Arkadiens Hängen?
Wer sind sie, die an Mädchenangst sich weiden?
Was jagt so toll? Was ringt und flieht so bunt?
Welch Flötenlied? Welch lustberauschtes Drängen?
Gehörtes Lied ist süß, doch süßer ist
Ein ungehörtes: sanfte Flöte, weiter!
O wie du, klanglos, mehr als köstlich bist,
Du geisterhaft-lautlosen Lieds Begleiter!
Nie kannst du, Jugend, lassen von dem Sang,
Wie nie die Bäume hier ihr Laub verlieren;
Du keck Verliebter, nie, nie kannst du küssen,
So nah du auch dem Ziel – doch sei nicht bang:
Nie welkt sie! Wirst du auch entbehren müssen,
Wird Liebe dich und Schönheit sie stets zieren.
Glücklicher Baum in ewiger Frühlingszeit,
Nie sinken deiner Zweige Blätter nieder.
Glücklicher Sänger, ohne Müdigkeit
Für immer flötend immer neue Lieder!
Und Liebe, Liebe, voll von größerem Glück:
Für immer heiß und der Erfüllung harrend,
Du immer jagende, du immer junge!
Wie steht vor dir lebendige Gier zurück,
Die Herzen satt macht, im Genuß erstarrend,
Die Hirn erhitzt und dürr versengt die Zunge!
Und wer sind diese mit dem Priester hier
Und jener Färse? Welcher Gottheit danken
Im Grünen sie mit schönstem Opfertier,
Dem Kränze blühen um die seidnen Flanken?
Welch kleine Stadt an Fluß, in Bergeshain,
An Seestrand, Stadt mit Burg zu Wehr und Frieden.
Steht diesen frommen Tag mit leeren Gassen?
Du kleine Stadt wirst ewig stumm nun sein,
Denn keinem wird die Heimkehr je beschieden,
Dir kundzutun, warum du so verlassen.
O attische Form, so schön wie nie erschaut,
Um die sich marmorn Mann und Mädchen ranken,
Mit vollen Zweigen und zertretnem Kraut,
Schweigende Form! du rufst in uns Gedanken,
Wie Ewigkeit es tut: kalt Schäferspiel!
Sind wir mit unserm Leid dahin, so findest
Du andres Leid und wirst in Kümmernissen
Den Menschen trösten, dem du dies verkündest:
»Schönheit ist Wahrheit, Wahr ist Schön!« – Nicht viel,
Nur dies weißt du – und brauchst nicht mehr zu wissen.
Übertragung von Gisela Etzel
hier gefunden
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“’Beauty is truth, truth beauty,’—that is all / Ye know on earth, and all ye need to know.” Ein berühmter Satz, verwandt einem anderen: “A thing of beauty is a joy for ever: / Its loveliness increases; it will never / Pass into nothingness; but still will keep / A bower quiet for us, and a sleep / Full of sweet dreams, and health, and quiet breathing.” Dies ist der Anfang von Endymion, und ich weiß nicht wie oft ich mir diese Verse schon vorgelesen habe, wohl weil sie eine Art untrügliche hypnotische Kraft besitzen.
John Keats starb am 23. Februar 1821 in Rom. Er hat einige der großartigsten Gedichte englischer Sprache hinterlassen, wie sogar ich mit meinen dürftigen Kenntnissen nachzuempfinden vermag. Das Biographische mag man anderswo nachlesen, aber was doch festzuhalten wäre. Keats war kein oberflächlicher Ästhet, sondern sein Ringen um Schönheit war Selbstbehauptung im Ankämpfen gegen Armut, Geringschätzung, bald auch schwere Krankheit. Er starb jung, 25jährig.
„Gewißheit habe ich von nichts anderem als der Heiligkeit der Regungen des Herzens und der Wahrheit der Phantasie – Was die Phantasie als Schönheit faßt, muß wahr sein“, schrieb er. Und: „Die Vortrefflichkeit jeder Kunst liegt in ihrer Intensität, welche es zuwege bringt, alle Mißhelligkeiten schwinden zu lassen, insofern sie mit Schönheit und Wahrheit eng verbunden sind: Sieh den König Lear durch und du wirst es auf Schritt exemplifiziert finden.“ (gefunden bei Horst Höhne: „Ein Ding von Schönheit ist ein Glück auf immer – Gedichte der englischen und schottischen Romantik“ Leipzig 1983)
Er sucht das Lebendige und bringt es mit den Werken und Erzählungen der Vergangenheit zusammen, um in einer neuen großen Erzählung das Zusammenfinden dessen zu beschwören, was auseinderfällt, die beseelte Natur, das Überkommene, die Schönheit in und hinter den Dingen mit dem vernünftigen, träumenden, sehenden und fühlenden Menschen.
Dies mag etwas überspannt klingen, aber ich denke, so in etwa muß er empfunden haben. Bestätigt jedenfalls fand ich mich darin durch die originelle Bemerkung des Herrn Morgenländer: „Keats hingegen ist in allem, was er schreibt und tut von entwaffnender Aufrichtigkeit. Er ist so leidenschaftlich und ernsthaft, so durch und durch unironisch, wie es nur sehr junge Männer zu sein pflegen.“
Rilke hat sich intensiv mit Keats beschäftigt. An Sidonie Nádherný von Borutin schrieb er „Nun kommt die Keats-Zeichnung von Joseph Severn… In der unendlichen Traurigkeit ist ein Hingegebensein ausgedrückt, das auch wieder tröstet: denn vollkommen wie sie ist, muß sie eine Hingegebenheit sein an etwas, das bei aller Härte, die Milde einer Macht besitzt, die im Recht ist ...“ Beim Anblick dieser Zeichnung vom sterbenden Keats habe er das folgende ins Notizbuch geschrieben:
Vom Zeichner dringend hingeballter Schatten
hinter das nur noch scheinende Gesicht:
so kommt die Nacht dem reinen Stern zustatten.
Da ist ein Ding, das alles unterbricht,
wozu die Dinge sich verstanden hatten;
denn, da es wurde, siehe: war es nicht.
O langer Weg zum schuldlosen Verzicht.
O Mühe zum ermächtigten Ermatten.
Keats' Grabstein “Here lies One Whose Name was writ in Water.”
hier gefunden
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Why did I laugh tonight? No voice will tell:
No god, no demon of severe response,
Deigns to reply from heaven or from hell.
Then to my human heart I turn at once -
Heart! thou and I are here sad and alone;
Say, wherefore did I laugh? O mortal pain!
O darkness! darkness! ever must I moan,
To question heaven and hell and heart in vain!
Why did I laugh? I know this being’s lease -
My fancy to its utmost blisses spreads:
Yet could I on this very midnight cease,
And the world’s gaudy ensigns see in shreds.
Verse, fame, and beauty are intense indeed,
But death intenser - death is life’s high meed.
Ich lachte heut – warum? Wer sagt es mir?
Kein Gott, kein Dämon ist, der Antwort sagt,
Der mir aus Himmel, Hölle Antwort wagt!
Nur Schweigen, – Herz, so wend ich mich zu dir:
Herz! Du und ich sind traurig und allein;
Ich frage: weshalb lachte ich? – Nun? Nun? –
O Dunkel, Dunkel! Und ich kann nicht ruhn,
Und Himmel, Hölle, Herz höhnt meine Pein!
Ich lachte heut – warum? – Kurz ist das Leben,
Sein Seligstes genoß beschwingt mein Geist –
Doch würd' ich heute gern dem Tod mich geben,
Der unsre bunten Fahnen schrill zerreißt:
Lied, Ruhm und Schönheit türmen nur den Thron
Für König Tod – des Lebens höchsten Lohn.
Übertragung von Gisela Etzel
Dienstag, 22. Februar 2011
Schopenhauer &
At the very end a few English notes
Frauen jedenfalls schätzte er nicht besonders, und daß er einer für 20 Jahre eine Art Entschädigungsrente zahlen mußte, weil er sie rabiat aus dem Haus geworfen hatte, machte ihn wohl nicht milder. Von Arthur Schopenhauer ist die Rede, und wer einen Beleg dafür suchen mag, lese „Über die Weiber“.
Ich schwankte ziemlich, ob ich heute etwas über Schopenhauer schreiben solle oder über Johann Philipp Eduard Gaertner, letzterer starb am 22. Februar 1877, der andere wurde an diesem Tag 1788 in Danzig geboren. Doch über Gaertner, den ich sehr schätze, findet sich hier schon etwas. Also machte ich mich auf, Schopenhauers erneut zu lesen, und habe am Ende beschlossen, selbst über ihn zu schweigen und statt dessen seine gefledderten Aphorismen zu präsentieren. Es war überraschend unterhaltsam. Da ich übrigens zur (erfolgreichen) Hebung meines Gemütszustandes die Bilder des letzten Jahres sortiert hatte, dienen ein paar zur Aufhübschung dieses Beitrages.Es folgt Schopenhauer (Auslassungen stammen von mir), auf die Anführungszeichen habe ich aus geistiger Trägheit verzichtet:
Während z. B. mancher den andern beneidet um die interessanten Begebenheiten, die ihm in seinem Leben aufgestoßen sind, sollte er ihn vielmehr um die Auffassungsgabe beneiden, welche jenen Begebenheiten die Bedeutsamkeit verlieh, die sie in seiner Beschreibung haben: denn dieselbe Begebenheit, welche in einem geistreichen Kopfe sich so interessant darstellt, würde, von einem flachen Alltagskopf aufgefaßt, auch nur eine schale Szene aus der Alltagswelt sein.
Jeder steckt in seinem Bewußtsein, wie in seiner Haut, und lebt unmittelbar nur in demselben: daher ist ihm von außen nicht sehr zu helfen.
Hieraus also ist klar, wie sehr unser Glück abhängt von dem, was wir sind, von unserer Individualität; während man meistens nur unser Schicksal nur das, was wir haben, oder was wir vorstellen, in Anschlag bringt. Das Schicksal aber kann sich bessern: zudem wird man, bei innerem Reichtum, von ihm nicht viel verlangen: hingegen ein Tropf bleibt ein Tropf, ein stumpfer Klotz ein stumpfer Klotz, bis an sein Ende, und wäre er im Paradiese und von Huris umgeben.
Ein geistreicher Mensch hat in gänzlicher Einsamkeit, an seinen eigenen Gedanken und Phantasien vortreffliche Unterhaltung, während von einem Stumpfen die fortwährende Abwechslung von Gesellschaften, Schauspielen, Ausfahrten und Lustbarkeiten, die marternde Langeweile nicht abzuwehren vermag. Ein guter, gemäßigter, sanfter Charakter kann unter dürftigen Umständen zufrieden sein; während ein begehrlicher, neidischer und böser es bei allem Reichtum nicht ist. Nun aber gar dem, welcher beständig den Genuß einer außerordentlichen, geistig eminenten Individualität hat, sind die meisten der allgemein angestrebten Genüsse ganz überflüssig, ja, nur störend und lästig.
Aber eigentlicher Reichtum, d. h. großer Überfluß, vermag wenig zu unserm Glück; daher viele Reiche sich unglücklich fühlen; weil sie ohne eigentliche Geistesbildung, ohne Kenntnisse und deshalb ohne irgendein objektives Interesse, welches sie zu geistiger Beschäftigung befähigen könnte, sind.
Also, was einer an sich selber hat, ist zu seinem Lebensglücke das Wesentlichste. Bloß weil dieses, in der Regel, so gar wenig ist, fühlen die meisten von denen, welche über den Kampf mit der Not hinaus sind, sich im Grunde ebenso unglücklich, wie die, welche sich noch darin herumschlagen. Die Leere ihres Innern, das Fade ihres Bewußtseins, die Armut ihres Geistes treibt sie zur Gesellschaft, die nun aber aus eben solchen besteht; weil: jeder erfreut sich an seinesgleichen. Da wird dann gemeinschaftlich Jagd gemacht auf Kurzweil und Unterhaltung, die sie zunächst in sinnlichen Genüssen, in Vergnügen jeder Art und endlich in Ausschweifungen suchen. Die Quelle der heillosen Verschwendung, mittels welcher so mancher, reich ins Leben tretende Familiensohn, sein großes Erbteil oft in kurzer Zeit durchbringt, ist wirklich keine andere, als nur die Langeweile, welche aus der eben geschilderten Armut und Leere des Geistes entspringt. So ein Jüngling war äußerlich reich aber innerlich arm in die Welt geschickt und strebte nun vergeblich durch den äußeren Reichtum den inneren zu ersetzen, indem er alles von außen empfangen wollte – den Greisen analog, welche sich durch die Ausdünstung junger Mädchen zu stärken suchen. Dadurch führte dann am Ende die innere Armut auch noch die äußere herbei.
Demnach kommt, im Guten wie im Schlimmen, schwere Unglücksfälle beiseite gesetzt, weniger darauf an, was einem im Leben begegnet und widerfährt, als darauf, wie er es empfindet, also auf die Art und den Grad seiner Empfänglichkeit in jeder Hinsicht. Was einer in sich ist und an sich selber hat; kurz die Persönlichkeit und deren Wert, ist das alleinige Unmittelbare zu seinem Glück und Wohlsein. Alles andere ist mittelbar; daher auch dessen Wirkung vereitelt werden kann, aber die der Persönlichkeit nie. Darum eben ist der auf persönliche Vorzüge gerichtete Neid der unversöhnlichste, wie er auch der am sorgfältigsten verhehlte ist.
Der allgemeine Überblick zeigt uns, als die beiden Feinde des menschlichen Glückes, den Schmerz und die Langeweile.
Mit größtem Rechte sagt also Aristoteles: das Glück gehört denen, die sich selber genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, mißlich, vergänglich und dem Zufall unterworfen, dürften daher, selbst unter den günstigsten Umständen, leicht stocken; ja, dieses ist unvermeidlich, sofern sie doch nicht stets zur Hand sein können.
Während demnach das Leben der übrigen in Dumpfheit dahingeht, indem ihr Dichten und Trachten gänzlich auf die kleinlichen Interessen der persönlichen Wohlfahrt und dadurch auf Miseren aller Art gerichtet ist, weshalb unerträgliche Langeweile sie befällt, sobald die Beschäftigung mit jenen Zwecken stockt und sie auf sich selbst zurückgewiesen werden, indem nur das wilde Feuer der Leidenschaft einige Bewegung in die stockende Masse zu bringen vermag; so hat dagegen der mit überwiegenden Geisterkräften ausgestattete Mensch ein gedankenreiches, durchweg belebtes und bedeutsames Dasein: würdige und interessante Gegenstände beschäftigen ihn, sobald er sich ihnen überlassen darf, und in sich selbst trägt er eine Quelle der edelsten Genüsse.
… Jene erstere hingegen … bezeichnet hinreichend das Wesentliche der Sache, die Wurzel aller der Eigenschaften, die den Philister charakterisieren. Er ist demnach ein Mensch ohne geistige Bedürfnisse. Hieraus nun folgt gar mancherlei: erstlich, in Hinsicht auf ihn selbst, daß er ohne geistige Genüsse bleibt; nach dem schon erwähnten Grundsatz: Es gibt kein wahres Vergnügen, ohne das wahre Bedürfnis danach. Kein Drang nach Erkenntnis und Eintracht um ihrer selbst Willen, belebt sein Dasein, auch keiner nach eigentlich ästhetischen Genüssen, als welcher dem ersteren durchaus verwandt ist. Was dennoch von Genüssen solcher Art etwa Mode, oder Autorität, ihm aufdringt, wird er als eine Art Zwangsarbeit möglichst kurz abtun. Wirkliche. Genüsse für ihn sind allein die sinnlichen: durch diese hält er sich schadlos. Demnach sind Austern und Champagner der Höhepunkt seines Daseins, und sich alles, was zum leiblichen Wohlsein beiträgt, zu verschaffen, ist der Zweck seines Lebens. Glücklich genug, wenn dieser ihm viel zu schaffen macht! Denn sind jene Güter ihm schon zum voraus oktroyiert; so fällt er unausbleiblich der Langenweile anheim; gegen welche dann alles Ersinnliche versucht wird: Ball, Theater, Gesellschaft, Kartenspiel, Hasardspiel, Pferde, Weiber, Trinken, Reisen usw. Und doch reicht dies alles gegen die Langeweile nicht aus, wo Mangel an geistigen Bedürfnissen die geistigen Genüsse unmöglich macht. Daher auch ist dem Philister ein dumpfer, trockener Ernst, der sich dem tierischen nähert, eigen und charakteristisch. Nichts freut ihn, nichts erregt ihn, nichts gewinnt ihm Anteil ab. Denn die sinnlichen Genüsse sind bald erschöpft; die Gesellschaft, aus eben solchen Philistern bestehend, wird bald langweilig, das Kartenspiel zuletzt ermüdend. Allenfalls bleiben ihm noch die Genüsse der Eitelkeit, nach seiner Weise, welche denn darin bestehen, daß er an Reichtum, oder Rang, oder Einfluß und Macht, andere übertrifft, von welchen er dann deshalb geehrt wird; oder der auch darin, daß er wenigstens mit solchen, die in dergleichen eminieren, Umgang hat und so sich im Reflex ihres Glanzes sonnt. – Aus der aufgestellten Grundeigenschaft des Philisters folgt zweitens, in Hinsicht auf Andere, daß, da er keine geistige, sondern nur physische Bedürfnisse hat, er den suchen wird, der diese, nicht den, der jene zu befriedigen imstande ist. Am allerwenigsten wird daher unter den Anforderungen, die er an andere macht, die irgend überwiegender geistiger Fähigkeiten sein: vielmehr werden diese, wenn sie ihm aufstoßen, seinen Widerwillen, ja, seinen Haß erregen; weil er dabei nur ein lästiges Gefühl von Inferiorität, und dazu einen dumpfen, heimlichen Neid verspürt, den er aufs Sorgfältigste versteckt, indem er ihn sogar sich selber zu verhehlen sucht, wodurch aber gerade solcher bisweilen bis zu einem stillen Ingrimm anwächst. Nimmermehr demnach wird es ihm einfallen, nach dergleichen Eigenschaften seine Wertschätzung oder Hochachtung abzumessen; sondern diese wird ausschließlich dem Range und Reichtum, der Macht und dem Einfluß vorbehalten bleiben, als welche in seinen Augen die allein wahren Vorzüge sind, in denen zu exzellieren auch sein Wunsch wäre. – Alles dieses aber folgt daraus, daß er ein Mensch ohne geistige Bedürfnisse ist. Das große Leiden aller Philister ist, daß Idealitäten ihnen keine Unterhaltung gewähren, sondern sie, um der Langenweile zu entgehen, stets der Realitäten bedürfen. Diese nämlich sind teils bald erschöpft, wo sie, statt zu unterhalten, ermüden, teils führen sie Unheil jeder Art herbei; während hingegen die Idealitäten unerschöpflich und an sich unschuldig und unschädlich sind.
Dieses, also unser Dasein in der Meinung anderer, wird, infolge einer besonderen Schwäche unserer Natur, durchgängig viel zu hoch angeschlagen; obgleich schon die leichteste Besinnung lehren könnte, daß es, an sich selbst, für unser Glück, unwesentlich ist. Es ist demnach kaum, erklärlich, wie sehr jeder Mensch sich innerlich freut, so oft er Zeichen der günstigen Meinung anderer merkt und seiner Eitelkeit irgendwie geschmeichelt wird… Oft trösten ihn, über reales Unglück oder über die Kargheit, mit der für ihn die beiden, bis hierher abgehandelten Hauptquellen unseres Glücks fließen, die Zeichen des fremden Beifalls: und, umgekehrt, ist es zum Erstaunen, wie sehr jede Verletzung seines Ehrgeizes, in irgendeinem Sinne, Grad oder Verhältnis, jede Geringschätzung, Zurücksetzung, Nichtachtung ihn unfehlbar kränkt und oft tief schmerzt. Sofern auf dieser Eigenschaft das Gefühl der Ehre beruht, mag sie für das Wohlverhalten vieler, als Surrogat ihrer Moralität, von ersprießlichen Folgen sein; aber auf das eigene Glück des Menschen, zunächst auf die diesem so wesentliche Gemütsruhe und Unabhängigkeit, wirkt sie mehr störend und nachteilig, als förderlich ein. Daher ist es ... ratsam, ihr Schranken zu setzen und … jene große Empfindlichkeit gegen die fremde Meinung möglichst zu mäßigen, sowohl da, wo ihr geschmeichelt wird, als da, wo ihr wehe geschieht: denn beides hängt am selben Faden. Außerdem bleibt man der Sklave fremder Meinung und fremden Bedünkens.
Demnach wird eine richtige Abschätzung des Wertes dessen, was man in und für sich selbst ist, gegen das, was man bloß in den Augen anderer ist, zu unserm Glücke viel beitragen.
Überhaupt aber ergeht es uns im Leben wie dem Wanderer, vor welchem, indem er vorwärts schreitet, die Gegenstände andere Gestalten annehmen, als die sie von ferne zeigten, und sich gleichsam verwandeln, indem er sich nähert. Besonders geht es mit unseren Wünschen so.
In Hinsicht auf unser Wohl und Wehe kommt es in letzter Instanz darauf an, womit das Bewußtsein erfüllt und beschäftigt sei.
Sich selber genügen, sich selber alles in allem sein, und sagen können: alles meinige trage ich mit mir, ist gewiß für unser Glück die förderlichste Eigenschaft: daher der Ausspruch des Aristoteles: Den Selbstgenügsamen gehört das Glück; – nicht zu oft wiederholt werden kann.
An sich selber so viel zu haben, daß man der Gesellschaft nicht bedarf, ist schon deshalb ein großes Glück, weil fast alle unsere Leiden aus der Gesellschaft entspringen, und die Geistesruhe, welche, nächst der Gesundheit, das wesentlichste Element unseres Glückes ausmacht, durch jede Gesellschaft gefährdet wird und daher ohne ein bedeutendes Maß von Einsamkeit nicht bestehen kann.
Besonders in der Jugend fixiert sich das Ziel unseres Glückes in Gestalt einiger Bilder, die uns vorschweben und oft das halbe, ja das ganze Leben hindurch verharren. Sie sind eigentlich neckende Gespenster: denn haben wir sie erreicht, so zerrinnen sie in nichts, indem wir die Erfahrung machen, daß sie gar nichts, von dem was sie verhießen, leisten.
Um durch die Welt zu kommen, ist es zweckmäßig, einen großen Vorrat von Vorsicht und Nachsicht mitzunehmen: durch erstere wird man vor Schaden und Verlust, durch letztere vor Streit und Händel geschützt.
Die meisten Menschen sind so subjektiv, daß im Grunde nichts Interesse für sie hat, als ganz allein sie selbst. Daher kommt es, daß sie bei allem, was gesagt wird, sogleich an sich denken und jede zufällige, noch so entfernte Beziehung auf irgend etwas ihnen Persönliches ihre ganze Aufmerksamkeit an sich reißt und in Besitz nimmt; so daß sie für den objektiven Gegenstand der Rede keine Fassungskraft übrig behalten; wie auch, daß keine Gründe etwas bei ihnen gelten, sobald ihre Interesse oder ihre Eitelkeit denselben entgegensteht. Daher sind sie so leicht zerstreut, so leicht verletzt, beleidigt oder gekränkt, daß man, von was es auch sei, objektiv mit ihnen redend, nicht genug sich in acht nehmen kann vor irgend welchen möglichen, vielleicht nachteiligen Beziehungen des Gesagten zu dem werten und zarten Selbst, das man da vor sich hat: denn ganz allein an diesem ist ihnen gelegen, sonst an nichts, und während sie für das Wahre und Treffende oder Schöne, Feine, Witzige der fremden Rede ohne Sinn und Gefühl sind, haben sie die zarteste Empfindlichkeit gegen jedes, was auch nur auf die entfernteste und indirekteste Weise ihre kleinliche Eitelkeit verletzen oder irgendwie nachteilig auf ihr höchst pretioses Selbst reflektieren könnte…
Wahre, echte Freundschaft setzt eine starke, rein objektive und völlig uninteressierte Teilnahme am Wohl und Wehe des andern voraus und diese wieder ein wirkliches Sich mit dem Freunde identifizieren. Dem steht der Egoismus der menschlichen Natur so sehr entgegen, daß wahre Freundschaft zu den Dingen gehört, von denen man, wie von den kolossalen Seeschlangen, nicht weiß, ob sie fabelhaft sind oder irgendwo existieren.
Mit recht sagt daher Gracian: »Das einzigste Mittel beliebt zu sein, ist, daß man sich mit der Haut des einfältigsten der Tiere bekleide.« Ist doch Geist und Verstand an den Tag legen, nur eine indirekte Art, allen andern ihre Unfähigkeit und Stumpfsinn vorzuwerfen. Zudem gerät die gemeine Natur in Aufruhr, wenn sie ihr Gegenteil ansichtig wird, und der geheime Anstifter des Aufruhrs ist der Neid. Denn die Befriedigung ihrer Eitelkeit ist, wie man täglich sehen kann, ein Genuß, der den Leuten über alles geht, der jedoch allein mittelst der Vergleichung ihrer selbst mit andern möglich ist.
Eine schwere Aufgabe ist. freilich die Höflichkeit insofern, als sie verlangt, daß wir allen Leuten die größte Achtung bezeugen, während die allermeisten keine verdienen; sodann, daß wir den lebhaftesten Anteil an ihnen simulieren, während wir froh sein müssen, keinen an ihnen zu haben. – Höflichkeit mit Stolz zu vereinigen ist ein Meisterstück.
Unser ganzes Leben hindurch haben wir immer nur die Gegenwart inne, und nie mehr. Was dieselbe unterscheidet ist bloß, daß wir am Anfang eine lange Zukunft vor uns, gegen das Ende aber eine lange Vergangenheit hinter uns sehen; sodann, daß unser Temperament, wie wohl nicht unser Charakter, einige bekannte Veränderungen durchgeht, wodurch jedesmal eine andere Färbung der Gegenwart entsteht.
Gaukelnde Bilder eines geträumten, unbestimmten Glückes schweben unter kapriziös gewählten Gestalten uns vor, und wir suchen vergebens ihr Urbild. Daher sind wir in unseren Jünglingsjahren mit unserer Lage und Umgebung, welche sie auch sei, meistens unzufrieden; weil wir ihr zuschreiben, was der Leerheit und Armseligkeit des menschlichen Lebens überall zukommt, und mit der wir jetzt die erste Bekanntschaft machen, nachdem wir ganz andere Dinge erwartet hatten. –
Vom Standpunkte der Jugend aus gesehen, ist das Leben eine unendlich lange Zukunft; vom Standpunkte des Alters aus eine sehr kurze Vergangenheit
Der Grundcharakterzug des höheren Alters ist das Enttäuschtsein: die Illusionen sind verschwunden, welche bis dahin dem Leben seinen Reiz und der Tätigkeit ihren Sporn verliehen; man hat das Nichtige und Leere aller Herrlichkeiten der Welt, zumal des Prunkes, Glanzes und Hoheitsscheins erkannt, man hat erfahren, daß hinter den meisten gewünschten Dingen und ersehnten Genüssen gar wenig steckt, und ist so allmählich zu der Einsicht in die große Armut und Leere unsere ganzen Daseins gelangt.
Women he didn’t really appreciate, and that he had to pay a compensation pension for 20 years because he had roughly thrown one out of the house made him probably not milder. Arthur Schopenhauer is meant and who may seek a proof of this, could read "Of women" here.
I was pondering quite a bit if I should write something today about Schopenhauer or Johann Philipp Eduard Gaertner, the latter died on 22 February 1877, and the other one was born on this day in 1788 in Danzig. But about the painter Gaertner, whom I appreciate very much, I wrote something already (it’s not translated, sorry). So I went to read Schopenhauer again and decided in the end not to say something about him, and instead to present his plundered aphorisms. It was surprisingly amusing. Since I sorted the images of last year as a way to (successful) improve my mood I present a few to let this article look neater…
In my German post then the quotes are following, but I think you better read the original text which you can find here. And I have to say thanks to Urs for showing me this interesting link: “Selections from Thinking for Oneself”.
Montag, 21. Februar 2011
Sentimentalitäten
Ich habe vor längerer Zeit einmal das Bild einer älteren Dame skizziert, die mich in meiner Jugend tief geprägt hat. Jemand, der sie kannte, fand dies, sprach mich darauf an, und jetzt bin ich dabei zusammenzusammeln, was mir von Maria Wandelt an Materiellem geblieben ist. Es ist weniger als erwartet, aber doch einiges, etwa 2 Bilder, von denen das obige einen Ausschnitt darstellt.
Warum ich manches zwar aufgehoben, aber doch lange nicht wirklich in die Hand genommen habe, der Grund dafür mag eine dunkle Ahnung gewesen sein, daß dieses Erinnerungsgeschäft schwierig ist. Namen tauchen aus dem Vergessen auf, mit denen sich nicht die Ahnung einer Erinnerung verbindet, dann gibt es Sätze, bei denen ein längst verblichenes unangenehmes Gefühl schmerzhaft präsent wird, nach 21 Jahren! Mein Gott. Es ist seltsam, wie diese mehr als 20 Jahre zurückliegenden Geschehnisse wieder eine gespensterhafte Wirklichkeit gewinnen, hochfliegende Erwartungen, die später versandeten, erfreuliche Begegnungen, die sich verloren haben, anderes.
Dennoch bleibt ja wahr, was ich damals schrieb, darüber in eine ganze Welt von Bildung, von komplexesten Gedanken, von Ermutigung, von Vertrautheit mit alten Dingen eingeführt worden und dabei Integrität, vergeistigter Anmut und vor allem ruhiger Würde begegnet zu sein. Das innere Bild gewinnt nur auch seinen Kontext zurück, wird schärfer, auch gnadenloser mitunter. Es wird sicher einen neuen Beitrag über sie geben, sicher nicht morgen, aber wie ich jetzt weiß, wurde sie 1995 an einem 28. Juni bestattet, vielleicht dann.
Sonntag, 20. Februar 2011
Sonntag &
roughly translated
Da man nicht ohne Not die Gewohnheiten stören sollte, doch wenigstens ein Bild vom Sonntagsessen. Merkwürdigerweise war das Hähnchen beim Warmhalten im Ofen (während ich die Soßen machte) ziemlich zusammengesunken. In anderen Worten, die Bilder waren eher unbefriedigend, das Essen zum Glück nicht. Ich habe etwas variiert, bei den separaten Hähnchenkeulen war ziemlich viel Paprika dabei, ansonsten das übliche – Thymian, Zwiebeln, Rosmarin… Ach so die Bohnen bekamen diesmal zur Abwechslung außer frisch geriebenem Muskat noch etwas braune Butter ab. Und hier ein weiteres Bild von den Kunst-Rosen, die sich zahlreich in diesem Haus finden lassen. Wie man im Hintergrund erkennen kann, befindet sich an den Wänden draußen immer noch die Weihnachtsdekoration. Ich kann mich einfach nicht entschließen, sie abzunehmen. Einmal finde ich, daß sie mir diesmal besonders gut gelungen war, zum anderen, verleiht sie der üblichen Tristesse irgendwie etwas leicht Feenhaftes.
Since one should not unnecessarily quit habits, at least one image from our Sunday dinner. Strangely enough, the chicken, holding in the oven to stay warm (while I was making the sauce), quite collapsed a bit. In other words, the pictures were rather unsatisfactory, the eating not, happily. I’ve varied somewhat the dishes, the separate chicken legs got a lot of bell pepper, otherwise the usual - thyme, onion, rosemary ... Oh, the beans got for a change not only freshly grated nutmeg but some brown butter too. And here is another picture of the false roses, which are numerous in this house. As you can see in the background the Christmas decoration is still on the walls outside. I just can’t decide to remove it. On one hand I find I was rather successful this time with it, on the other, I think it added to the common misery somehow something slightly fairylike.
Geistliches
Wie kürzlich hier erwähnt, ist dies nun der ursprüngliche Predigtentwurf zum Sonntag Septuagesimae, den mir Herr Roloff zusandte. Ich mag diesen gewissermaßen meditativen Stil und vor allem schätze ich es, wenn man sagen kann, man habe eine Predigt so gut auch im 17. Jahrhundert hätte halten können. Ich weiß, die Aktualität, das Antworten auf die Zeit etc. etc., aber das alles ist so vergänglich, und nicht selten zu banal.
Lk 17, 7-10
Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.
Liebe Gemeinde,
der uns zur Predigt aufgegebene Abschnitt aus Lukas zeichnet ein schonungsloses Bild vom menschlichen Leben. Dieses Leben ist das Dasein als Knecht in der Welt des Herrn, in der wir zu tun haben, was wir schuldig sind. Wenn wir den ganzen Tag über gearbeitet haben und am Abend heim kommen, dann erwartet uns noch lange keine Ruhe, sondern eine lange Liste neuer Aufgaben. Niemand sagt uns: Komm, und setze dich zu Tisch. Der Herr bedarf unser noch immer, und wir haben ihm zu dienen und nicht nach dem zu fragen, was wir wohl gern wollen. Wenn wir dann aber glauben, für unsere Hingabe gelobt oder gar bedankt zu werden, dann irren wir. Erst wenn wir alles getan haben, was uns befohlen war, dann sollen wir sprechen: „Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“ Wer hört das wirklich gerne? Wo bleibt da die Freude am Leben? Entfaltet sich hier nicht geradezu wieder erbarmungslos das genussfeindliche, freudlose Christentum, in dem weder getanzt, noch gefeiert wird, in dem das missmutige Gesicht zum guten Ton gehört und jedes Beten Klagen ist?
Es ist ein grauer unfreundlicher Text, den wir da zu bewältigen haben, und der gar nicht zum Evangelium des Tages passen will, in dem doch selbst diejenigen, die nur eine Stunde gearbeitet haben, mit gutem Tageslohn versehen werden.
Es ist ein ganz besonderer Tag im Kirchenjahr, zu dem diese Texte gehören. Der Sonntag Septuagesimae markiert den Punkt, an dem der Blick der Gemeinde, der ganzen Kirche, sich wendet. Bislang haben wir gleichsam zurückgeschaut auf das Weihnachtsfest, auf die Krippe, haben uns die Kindheit Jesu, seine Beschneidung, den Besuch der Könige, seine Taufe, die Darstellung im Tempel und zuletzt die Verklärung des Herrn vergegenwärtigt. Nun aber blicken wir wieder nach vorne und erkennen in der Ferne das Kreuz, an dem Christus hängen und sterben wird. Wir erschrecken und beginnen doch, seinen Weg zu gehen. Die Kirche zieht vom Holz der Krippe hin zum Holz des Kreuzes. Die Kirche wendet den Blick von der Fröhlichkeit der Weihnachts- und Epiphaniaszeit in die Zeit der Passion und der Trauer. So verschieden nun diese beiden Dinge und Zeiten sein mögen, sie weisen uns dennoch auf dieselbe Wahrheit hin, nämlich, dass uns Menschen unser Erlöser und Herr geboren ist. Christus selbst ist es, der unsere Zeiten, so verschieden sie auch sein mögen, zusammenhält und sie zu einem ganzen formt und schafft.
Unser Predigttext nun gibt uns in dem Wort „Knecht“ einen verborgenen Hinweis auf diesen Zusammenhang. Der Knecht Gottes ist von Alters her ein Name für den kommenden Messias, für den leidenden Messias. Eigentümlich unverbunden nebeneinander haben in der jüdischen Vorstellung zwei ganz verschiedenartige Erwartungen vom Messias bestanden. Es wurde der neue prachtvolle König des erwählten Volkes ersehnt, der mehr noch als in seiner Abstammung in seiner glanzvollen Herrschaft ein würdiger Nachfahre Davids sein sollte, und es gab die Ahnung vom leidenden Knecht, der wie Joseph in die Grube der Verdammnis geworfen werden würde, von seinen Brüdern verraten, von seinem Vater getrennt, aus der Heimat verbannt, und der darum auch mit Recht sein Nachfahre sein sollte. Gott hat es nun so gefügt, dass der Welt in Jesus der Messias geschenkt wurde, der beides erfüllte, er ist ein Sohn Davids und ein Sohn Josephs, er ist der neue machtvolle König und der leidende Knecht, er ist vom Vater getrennt und doch mit dem Vater eins. In ihm wird alles erfüllt und wieder miteinander verbunden, in ihm wird tatsächlich alles ganz und heil.
Das alles aber konnte nur geschehen, weil Jesus seinen Weg als Knecht geduldig bis ans Ende ging. Er hat sich für uns zum Knecht, zum Sklaven gemacht, er hat alles Unheil auf sich genommen. Er hat die Seinen gelehrt und geführt, er hat geheilt und getröstet, er hat Tote ins Leben gerufen und Blinden das Licht geschenkt, er hat die Seinen gespeist und ihnen die Füße gewaschen, er ist für uns in den Tod gegangen, um als machtvoller König sein Leben wieder zu nehmen.
Wir sind es, die das alles empfangen haben. Er hat das alles uns getan. Er hat unser Leben mit einem unermesslichen Reichtum erfüllt. Alles was wir jemals tun können, es sei wie es will, wird niemals dem gerecht, was er uns gebracht hat. Darum sind wir unnütze Knechte. Wir können demütig alles das tun und dulden, was uns im Leben begegnet, weil uns eine Gabe zuteil wurde, die alles und für immer überwiegt.
Lk 17, 7-10
Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.
Liebe Gemeinde,
der uns zur Predigt aufgegebene Abschnitt aus Lukas zeichnet ein schonungsloses Bild vom menschlichen Leben. Dieses Leben ist das Dasein als Knecht in der Welt des Herrn, in der wir zu tun haben, was wir schuldig sind. Wenn wir den ganzen Tag über gearbeitet haben und am Abend heim kommen, dann erwartet uns noch lange keine Ruhe, sondern eine lange Liste neuer Aufgaben. Niemand sagt uns: Komm, und setze dich zu Tisch. Der Herr bedarf unser noch immer, und wir haben ihm zu dienen und nicht nach dem zu fragen, was wir wohl gern wollen. Wenn wir dann aber glauben, für unsere Hingabe gelobt oder gar bedankt zu werden, dann irren wir. Erst wenn wir alles getan haben, was uns befohlen war, dann sollen wir sprechen: „Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“ Wer hört das wirklich gerne? Wo bleibt da die Freude am Leben? Entfaltet sich hier nicht geradezu wieder erbarmungslos das genussfeindliche, freudlose Christentum, in dem weder getanzt, noch gefeiert wird, in dem das missmutige Gesicht zum guten Ton gehört und jedes Beten Klagen ist?
Es ist ein grauer unfreundlicher Text, den wir da zu bewältigen haben, und der gar nicht zum Evangelium des Tages passen will, in dem doch selbst diejenigen, die nur eine Stunde gearbeitet haben, mit gutem Tageslohn versehen werden.
Es ist ein ganz besonderer Tag im Kirchenjahr, zu dem diese Texte gehören. Der Sonntag Septuagesimae markiert den Punkt, an dem der Blick der Gemeinde, der ganzen Kirche, sich wendet. Bislang haben wir gleichsam zurückgeschaut auf das Weihnachtsfest, auf die Krippe, haben uns die Kindheit Jesu, seine Beschneidung, den Besuch der Könige, seine Taufe, die Darstellung im Tempel und zuletzt die Verklärung des Herrn vergegenwärtigt. Nun aber blicken wir wieder nach vorne und erkennen in der Ferne das Kreuz, an dem Christus hängen und sterben wird. Wir erschrecken und beginnen doch, seinen Weg zu gehen. Die Kirche zieht vom Holz der Krippe hin zum Holz des Kreuzes. Die Kirche wendet den Blick von der Fröhlichkeit der Weihnachts- und Epiphaniaszeit in die Zeit der Passion und der Trauer. So verschieden nun diese beiden Dinge und Zeiten sein mögen, sie weisen uns dennoch auf dieselbe Wahrheit hin, nämlich, dass uns Menschen unser Erlöser und Herr geboren ist. Christus selbst ist es, der unsere Zeiten, so verschieden sie auch sein mögen, zusammenhält und sie zu einem ganzen formt und schafft.
Unser Predigttext nun gibt uns in dem Wort „Knecht“ einen verborgenen Hinweis auf diesen Zusammenhang. Der Knecht Gottes ist von Alters her ein Name für den kommenden Messias, für den leidenden Messias. Eigentümlich unverbunden nebeneinander haben in der jüdischen Vorstellung zwei ganz verschiedenartige Erwartungen vom Messias bestanden. Es wurde der neue prachtvolle König des erwählten Volkes ersehnt, der mehr noch als in seiner Abstammung in seiner glanzvollen Herrschaft ein würdiger Nachfahre Davids sein sollte, und es gab die Ahnung vom leidenden Knecht, der wie Joseph in die Grube der Verdammnis geworfen werden würde, von seinen Brüdern verraten, von seinem Vater getrennt, aus der Heimat verbannt, und der darum auch mit Recht sein Nachfahre sein sollte. Gott hat es nun so gefügt, dass der Welt in Jesus der Messias geschenkt wurde, der beides erfüllte, er ist ein Sohn Davids und ein Sohn Josephs, er ist der neue machtvolle König und der leidende Knecht, er ist vom Vater getrennt und doch mit dem Vater eins. In ihm wird alles erfüllt und wieder miteinander verbunden, in ihm wird tatsächlich alles ganz und heil.
Das alles aber konnte nur geschehen, weil Jesus seinen Weg als Knecht geduldig bis ans Ende ging. Er hat sich für uns zum Knecht, zum Sklaven gemacht, er hat alles Unheil auf sich genommen. Er hat die Seinen gelehrt und geführt, er hat geheilt und getröstet, er hat Tote ins Leben gerufen und Blinden das Licht geschenkt, er hat die Seinen gespeist und ihnen die Füße gewaschen, er ist für uns in den Tod gegangen, um als machtvoller König sein Leben wieder zu nehmen.
Wir sind es, die das alles empfangen haben. Er hat das alles uns getan. Er hat unser Leben mit einem unermesslichen Reichtum erfüllt. Alles was wir jemals tun können, es sei wie es will, wird niemals dem gerecht, was er uns gebracht hat. Darum sind wir unnütze Knechte. Wir können demütig alles das tun und dulden, was uns im Leben begegnet, weil uns eine Gabe zuteil wurde, die alles und für immer überwiegt.
Thomas Roloff
Samstag, 19. Februar 2011
Widerwilliger Post
Tut mir leid, ich weiß, üblicherweise schreibe ich hier über Erfreuliches, oder doch Aufbauendes, also bitte lieber Leser, überspring diesen Beitrag zu deinem eigenen Wohlergehen, denn er ist nicht erfreulich.
Dresden! Was einen an dieser Gegenwart auch anekelt, ist, wie von abseitigen Motiven Getriebene hauptsächlich damit beschäftigt sind, Todeszahlen kleinzureden, am liebsten würden sie sie ganz verschwinden lassen… In den letzten Kriegswochen des 2. Weltkriegs haben die damaligen Alliierten ihren moralischen Vorteil eingebüßt, um es zurückhaltend auszudrücken. Warum dies, tut mir leid, ein Stilbruch. Aber es hat mir gerade den Magen umgedreht, wie Leute aus den Schrecken der Vergangenheit sich ein Tonikum für ihr Selbstwertgefühl zu basteln wagen.
„Moral Bombing“ war die Idee, die Zivilbevölkerung auszulöschen, weil das den Gegner schwächen würde, wenige Wochen vor dessen zu erwartenden endgültigem Zusammenbruch. Offen gestanden interessiert es mich nicht so sehr, ob Engländer sich fragen ob Churchill im Kampf gegen Hitler selber zum Nazi wurde, das ist mir zu abseitig, ich frage mich eher, wie Deutsche so ohne Mitgefühl sein können bei solchen Bildern. Was mich immer anekeln wird, ist Mitleidslosigkeit.
Freitag, 18. Februar 2011
Randnotiz zur Gegenwart
Herr Roloff schickte mir eben eine Predigt von altertümlichem Zuschnitt für den Sonntag Septuagesimae, die ich später hier veröffentlichen will, genauer es war sein erster Entwurf, und da mir dieser deutlich besser gefiel, werde ich auch nur diesen bringen. Er hatte sich nämlich dann etwas um Aktualität bemüht und zitierte ein mahnendes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit, nämlich den Österreichischen Staatsbankrott vom 20. Februar 1811. Da ich das für sich ganz nachdenkenswert fand, habe ich die entsprechenden Passagen einfach herausgelöst und man lese, so man mag, was folgt:
„…das große Thema über diesem Tag ist die Schuld und es sind die Schulden, die ein Mensch haben kann und dann tragen muß, die er unter Umständen abtragen muß. Da fügt es sich nun ganz schön, daß ich heute auf ein bemerkenswertes Jubiläum verweisen kann, denn vor 200 Jahren brach das Österreichische Kaisertum unter der Last einer Staatsschuld von 676 Millionen Gulden zusammen, die sich durch die Napoleonischen Kriege aufgetürmt hatte. Dieser Betrag erscheint selbst dann noch als gering, wenn man ihn in die heutige Kaufkraft umrechnet, dann handelt es sich nämlich um rund 25 Mrd. € und damit um 1/77 Teil der augenblicklichen deutschen Staatsschuld. Angesichts der Tatsache, daß das Geld der einzig verbliebene Wert, der viel über Werte redenden westlichen Gesellschaft geblieben ist, geht man mit dieser irritierenden Tatsache ziemlich sorg- und gedankenlos um, zumal diese Schulden im Frieden angehäuft wurden, also ganz ohne jede äußere Bedrohung und Gefahr.
… darum ist die zum Eingang ein wenig unernst hingeworfene Bemerkung über die Schulden unserer Zeit sehr wohl mit Bedacht gegeben worden. Denn diese Form der Lebens- und Staatsführung drückt in ihrer Summe dann doch etwas von dem Ungeist der Moderne aus, die sich hemmungslos in Schulden stürzt, weil sie bereits jetzt mehr und anderes will, als die Gegenwart bereit und in der Lage wäre zu geben, und die sich einredet, man könnte selbst die einfache Logik der Zahlen austricksen. Sie nennen es dann Finanzkrise und spannen Rettungsschirme und tun so als wären Naturkatastrophen über uns hineingebrochen, nur um zu verschleiern, daß sie pausenlos vernichten, was ihnen nicht gehört, was sie eigentlich als Treuhänder bewahren sollten. Das ist das Ergebnis der Handlungen von Menschen, die sich so viel auf ihre Vernunft und auf die völlige Erklärbarkeit der Welt zugute halten. Kann es da trösten, daß sie am Ende immer nicht nur andere, sondern auch sich selbst in den Abgrund reißen?
Ich bin in großer Sorge und will aber gerade darum alles tun, was mir befohlen ist und am Ende sprechen: Ich bin ein unnützer Knecht, ich habe nur getan, was ich zu tun schuldig bin.“
Es ist eine Predigt zu Lukas 17, 7-10. Falls dies ein wenig kryptisch klingen mag. Da ich bekanntlich Kommentare zur Gegenwart ziemlich vermeide, nur soviel: Ich denke er beschreibt mit diesen Worten sehr treffend das Unernsthafte, das Verantwortungsvergessene, den Hang zur Scharlatanerie, die unsere Gegenwart so sehr zeichnen. Manchmal fällt das schlaglichtartig auf und ein armer Herr v. und z. G. ist ganz erschrocken, weil er doch nur das getan hat, was alle tun oder zumindest dulden, in seinem Milieu.
„…das große Thema über diesem Tag ist die Schuld und es sind die Schulden, die ein Mensch haben kann und dann tragen muß, die er unter Umständen abtragen muß. Da fügt es sich nun ganz schön, daß ich heute auf ein bemerkenswertes Jubiläum verweisen kann, denn vor 200 Jahren brach das Österreichische Kaisertum unter der Last einer Staatsschuld von 676 Millionen Gulden zusammen, die sich durch die Napoleonischen Kriege aufgetürmt hatte. Dieser Betrag erscheint selbst dann noch als gering, wenn man ihn in die heutige Kaufkraft umrechnet, dann handelt es sich nämlich um rund 25 Mrd. € und damit um 1/77 Teil der augenblicklichen deutschen Staatsschuld. Angesichts der Tatsache, daß das Geld der einzig verbliebene Wert, der viel über Werte redenden westlichen Gesellschaft geblieben ist, geht man mit dieser irritierenden Tatsache ziemlich sorg- und gedankenlos um, zumal diese Schulden im Frieden angehäuft wurden, also ganz ohne jede äußere Bedrohung und Gefahr.
… darum ist die zum Eingang ein wenig unernst hingeworfene Bemerkung über die Schulden unserer Zeit sehr wohl mit Bedacht gegeben worden. Denn diese Form der Lebens- und Staatsführung drückt in ihrer Summe dann doch etwas von dem Ungeist der Moderne aus, die sich hemmungslos in Schulden stürzt, weil sie bereits jetzt mehr und anderes will, als die Gegenwart bereit und in der Lage wäre zu geben, und die sich einredet, man könnte selbst die einfache Logik der Zahlen austricksen. Sie nennen es dann Finanzkrise und spannen Rettungsschirme und tun so als wären Naturkatastrophen über uns hineingebrochen, nur um zu verschleiern, daß sie pausenlos vernichten, was ihnen nicht gehört, was sie eigentlich als Treuhänder bewahren sollten. Das ist das Ergebnis der Handlungen von Menschen, die sich so viel auf ihre Vernunft und auf die völlige Erklärbarkeit der Welt zugute halten. Kann es da trösten, daß sie am Ende immer nicht nur andere, sondern auch sich selbst in den Abgrund reißen?
Ich bin in großer Sorge und will aber gerade darum alles tun, was mir befohlen ist und am Ende sprechen: Ich bin ein unnützer Knecht, ich habe nur getan, was ich zu tun schuldig bin.“
Es ist eine Predigt zu Lukas 17, 7-10. Falls dies ein wenig kryptisch klingen mag. Da ich bekanntlich Kommentare zur Gegenwart ziemlich vermeide, nur soviel: Ich denke er beschreibt mit diesen Worten sehr treffend das Unernsthafte, das Verantwortungsvergessene, den Hang zur Scharlatanerie, die unsere Gegenwart so sehr zeichnen. Manchmal fällt das schlaglichtartig auf und ein armer Herr v. und z. G. ist ganz erschrocken, weil er doch nur das getan hat, was alle tun oder zumindest dulden, in seinem Milieu.
Donnerstag, 17. Februar 2011
Heine-Nachtrag
„Heine hat, um es in einem Wort zu sagen, im Gros seiner Gedichte eigentlich nichts zu sagen, aber das macht er sehr schön. Und da er viel zu gewitzt ist, um nicht zu ahnen, dass viele Leser das Spiel durchschauen, durchbricht er es gern mit einer ironischen Pointe.“ So schreibt der „Morgenländer“ ein wenig böse über Christian Johann Heinrich Heine, der am 17. Februar 1856 starb. Ich habe in der Tat ebenso meine Schwierigkeiten mit Herrn Heine, da man häufig nicht weiß, ob seine ironischen Brechungen irgendwann einfach nur zur Masche wurden, oder man doch nach einer tieferen Bedeutung suchen sollte. Das scheint viele nicht gestört zu haben, so sie es denn bemerkten, ich höre immer noch meine verstorbene Stiefgroßmutter hingebungsvoll „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ singen. Wie auch immer, das Leben ist oft nicht leicht und hinterläßt dann nicht selten seine Spuren in der Lyrik, seine sind zumindest eindeutig originell.
Ich muß zugeben, seine Vorrede zum Buch der Lieder hat mich berührt als ich sie wieder las: „Erste Gedichte! Sie müssen auf nachlässigen, verblichenen Blättern geschrieben sein, dazwischen, hie und da, müssen welke Blumen liegen, oder eine blonde Locke, oder ein verfärbtes Stückchen Band, und an mancher Stelle muß noch die Spur einer Träne sichtbar sein... Erste Gedichte aber, die gedruckt sind, grell schwarz gedruckt auf entsetzlich schwarzem Papier, diese haben ihren süßesten, jungfräulichsten Reiz verloren und erregen bei dem Verfasser einen schauerlichen Mißmut…
‚Die Heimkehr‘, welche zuerst in den Reisebildern erschien, ist der seligen Friederike Varnhagen von Ense gewidmet, und ich darf mich rühmen, der erste gewesen zu sein, der diese große Frau mit öffentlicher Huldigung verehrte. Es war eine große Tat von August Varnhagen, daß er, alles kleinliche Bedenken abweisend, jene Briefe veröffentlichte, worin sich Rahel mit ihrer ganzen Persönlichkeit offenbart. Dieses Buch kam zur rechten Zeit, wo es eben am besten wirken, stärken und trösten konnte. Das Buch kam trostbedürftig zur rechten Zeit. Es ist als ob die Rahel wußte, welche posthume Sendung ihr beschieden war. Sie glaubte freilich, es würde besser werden, und wartete; doch als des Wartens kein Ende nahm, schüttelte sie ungeduldig den Kopf, sah Varnhagen an, und starb schnell - um desto schneller auferstehen zu können…
Diese Zeit ist vorbei! Ich bin jetzt mehr erleuchtet als erhitzt. Solche kühle Erleuchtung kommt aber immer zu spät bei den Menschen. Ich sehe jetzt im klarsten Lichte die Steine, über welche ich gestolpert. Ich hätte ihnen so leicht ausweichen können, ohne darum einen unrechten Weg zu wandeln. Jetzt weiß ich auch, daß man in der Welt sich mit Allem befassen kann, wenn man nur die dazu nötigen Handschuhe anzieht. Und dann sollten wir nur das tun, was tunlich ist und wozu wir am meisten Geschick haben, im Leben wie in der Kunst. Ach! zu den unseligsten Mißgriffen des Menschen gehört, daß er den Wert der Geschenke, die ihm die Natur am bequemsten entgegen trägt, kindisch verkennt, und dagegen die Güter, die ihm am schwersten zugänglich sind, für die kostbarsten ansieht. Den Edelstein, der im Schoße der Erde festgewachsen, die Perle, die in den Untiefen des Meeres verborgen, hält der Mensch für die besten Schätze; er würde sie gering achten, wenn die Natur sie gleich Kieseln und Muscheln zu seinen Füßen legte. Gegen unsere Vorzüge sind wir gleichgültig; über unsere Gebrechen suchen wir uns so lange zu täuschen, bis wir sie endlich für Vortrefflichkeiten halten. Als ich einst, nach einem Konzerte von Paganini, diesem Meister mit leidenschaftlichen Lobsprüchen über sein Violinspiel entgegentrat, unterbrach er mich mit den Worten: Aber wie gefielen Ihnen heut meine Komplimente, meine Verbeugungen?
…
In einem Stücke von Raimund, dem wackeren Komiker, der sich unlängst aus Melancholie totgeschossen, erscheinen Jugend und Alter als allegorische Personen, und das Lied welches die Jugend singt, wenn sie von dem Helden Abschied nimmt, beginnt mit den erwähnten Versen…
O, Ihr Götter! ich bitte Euch nicht mir die Jugend zu lassen, aber laßt mir die Tugenden der Jugend, den uneigennützigen Groll, die uneigennützige Träne! Laßt mich nicht ein alter Polterer werden, der aus Neid die jüngeren Geister ankläfft, oder ein matter Jammermensch, der über die gute alte Zeit beständig flennt... Laßt mich ein Greis werden, der die Jugend liebt, und trotz der Alterschwäche noch immer Teil nimmt an ihren Spielen und Gefahren! Mag immerhin meine Stimme zittern und beben, wenn nur der Sinn meiner Worte unerschrocken und frisch bleibt!“
Geschrieben zu Paris im Frühjahr 1837.
Heinrich Heine
Ich wandelte unter den Bäumen
Mit meinem Gram allein;
Da kam das alte Träumen,
Und schlich mir in’s Herz hinein.
Wer hat Euch dies Wörtlein gelehret,
Ihr Vöglein in luftiger Höh?
Schweigt still, wenn mein Herz es höret,
Dann thut es noch einmal so weh.
„Es kam ein Jungfräulein gegangen,
Die sang es immerfort,
Da haben wir Vöglein gefangen
Das hübsche, goldne Wort.“
Das sollt Ihr mir nicht mehr erzählen,
Ihr Vöglein wunderschlau;
Ihr wollt meinen Kummer mir stehlen,
Ich aber niemanden trau’.
Mittwoch, 16. Februar 2011
Über Kunst-Rosen &
Der letzte Sonntag war der „Letzte Sonntag nach Epiphanias“. Das heißt, damit ist der Weihnachtsfestkreis endgültig abgeschlossen. Ich erwähne das nur daher, weil meine Frau Mutter schon länger drängelte, nun müsse der Epiphanias-Stern aber doch auf den Boden. Und das letzte Argument für mich, es nicht zu tun, ist damit entfallen. Deshalb noch einmal ein Bild.
Dies ist ein wenig ein Verlegenheits-Post, da ich an verschiedenem Liegengebliebenen „herumkaue“. Und bevor noch jemand glaubt, ich sei dem Winterschlaf verfallen, und zumal ich soeben eine interessante Anregung beim Lesen eines Kommentars zum letzten Sonntag erhielt - ein paar häusliche Bilder, hauptsächlich von Kunstrosen und alten Photoalben (es gab eine kleine nostalgische Veranstaltung). Ich persönlich habe ein eher zwiespältiges Verhältnis zu Kunstblumen, jedenfalls im Sommer, zu dieser Jahreszeit verschaffen sie zumindest eine angenehme Erinnerung an die Erscheinung wirklicher Rosen. Und um die Imagination weiter zu befeuern, noch 2 Rosengedichte recht gegensätzlicher Art.
Friedrich Hölderlin
An eine Rose
Ewig trägt im Mutterschoße
Süße Königin der Flur!
Dich und mich die stille, große,
Allbelebende Natur;
Röschen! unser Schmuck veraltet,
Stürm' entblättern dich und mich,
Doch der ewge Keim entfaltet
Bald zu neuer Blüte sich!
Heinrich Heine
Die Rose duftet – doch ob sie empfindet
Das, was sie duftet, ob die Nachtigall
Selbst fühlt, was sich durch unsre Seele windet
Bei ihres Liedes süßem Widerhall; –
Ich weiß es nicht. Doch macht uns gar verdrießlich
Die Wahrheit oft! Und Ros und Nachtigall,
Erlögen sie auch das Gefühl, ersprießlich
Wär solche Lüge, wie in manchem Fall –
Sonntag, 13. Februar 2011
Sonntag &
roughly translated
Wir sind heute etwas verspätet, nicht nur mit den zur Gewohnheit gewordenen Sonntagsessensbildern, nein es warten auch noch 2 Beiträge aus den letzen Tagen, fertiggeschrieben zu werden. Bevor ich meine übliche Kurzbeschreibung beginne: Dieser Blog ist nicht mehr ganz so anonym, wie er einmal begann, und darum eine Erklärung, was dieses jeden Sonntag eigentlich soll. Nun das ist einfach, es begann zu der Zeit, als ich noch jeden Tag versuchte, etwas zu posten, und ich an einem gewissen Ideenmangel litt, also kam ich auf das naheliegende. Und dann, da es hier ständig nur um tote Dichter und Heilige und, zumindest im Sommer, lebende Rosen und dergleichen geht, ich aber vermeide, allzu persönlich zu werden, dachte ich, es wäre ein unschädlicher Weg, etwas Privatheit einzubringen, und offensichtlich lag ich damit nicht ganz falsch, jedenfalls bin ich jetzt ein wenig der Gefangene meiner eigenen Idee.
Letzten Sonntag mußte ich mich zu Recht dem Spott aussetzen, ob etwa eine Hungersnot ausgebrochen wäre (die Platte war eindeutig etwas zu überdimensioniert für den kleineren Braten), diesmal ist das denke ich widerlegt. Also, wir hatten Putenbrust (gebraten auf Zwiebel mit Rosmarin und Thymian, die Soße davon bekam noch etwas saure Sahne ab). Die Bohnen wurden nicht nur mit Salzwasser, sondern auch mit etwas Pfeffer und Bohnenkraut gekocht. Und da ich immer etwas Kompromisse beim Kochen eingehen muß, habe ich zu meinem eigenen Vergnügen Hähnchenbrust mit Pfeffer, Paprika und Lauchzwiebeln gebraten.
Bei den Bildern vom aufgeschnittenen Putenbraten konnte ich mich nicht ganz entscheiden, also nahm ich beide, auf dem einen ist das Ornament der uralten Bratenplatte nett zu sehen, auf dem anderen wird der amüsante und unberechtigte Eindruck von Freßgier erzeugt (durch das beiliegende Besteck).
Und damit es nicht nur um’s Essen geht: Ich fand diesen Beitrag über Elisabeth II. von Großbritannien gerade merkwürdig berührend, es war vor allem ihre ungewohnte Stimme, die mich überraschend für sie einnahm.
We are a little late today, not only with the Sunday dinner pictures (what has become a habit somehow), no, there are another 2 posts from the last week waiting to be finished too. Before I start my usual short description: This blog is not quite as anonymous as it was at the beginning, and so an explanation about why this every Sunday. Well, that’s simple, it began at the time when I was trying to post something every day, and once I suffered from a certain lack of ideas (to be honest more than one time), so I found the obvious. And then, as it’s here always about dead poets and saints and, at least in summer, living roses and something like that, and I avoid, however, to be too personal, I thought it would be a harmless way to bring some privacy, and apparently was I thus not entirely false with it, at least I am now a bit a prisoner of my own idea.
Last Sunday I had to endure with good cause the ridicule (in a friendly way) if we have a famine here (the plate was clearly too big for the rather smaller roast), this time it’s different I would say. So, we had a turkey breast roast (fried with onion, rosemary and thyme, to the sauce was added some sour cream). The beans were not cooked only with salt water, but also with some pepper and savory. And as I always have to make some compromise in cooking, I made for myself chicken breast with pepper, red pepper and green onions.
I couldn’t decide which pictures of the sliced turkey roast to take, so I took them both, on one the ornament of the pretty old serving plate is nicely to see, from the other the amusing and false impression may appear I would suffer from gluttony (because of the cutlery).
And so that it's not just all about eating today: I found this film of Elizabeth II of Great Britain strangely touching, it was especially her (for me) unusual voice, which surprisingly won me over to her.
Samstag, 12. Februar 2011
Mittwoch, 9. Februar 2011
Für Nervenstarke
Mein kleiner Blog ist häufig doch recht monothematisch. Wie erfreulich daher, daß wir diese Monotonie einmal durchbrechen können: Ein junger Blogger und Künstler aus Cambridge, „Robjn“, über den ich demnächst unbedingt einmal etwas schreiben sollte, denn ich schätze ihn sehr (der etwas verwaist aussehende Blog täuscht, er ist ungeheuer produktiv, man sehe dort auf der linken Seite unter seinen Links nach, etwa hier), verschaffte mir den Zugang zu diesen beiden Videos. Ich habe früher einmal angedeutet, daß Höhenangst zu den Dingen gehört, die ich leider nur zu gut kenne. Daher brauchte ich ein wenig Selbstdisziplin, um beides bis zum Ende anzusehen. In dem oberen Video besteigen Arbeiter einen etwas höheren Funkturm, in dem unteren wandert oder besser klettert jemand auf einem halbzerstörten Weg an einem steilen Felsmassiv entlang. Wenn man das Grauen einmal überwunden hat, sind die Ausblicke überraschend schön.
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